Kleine Einblicke

Unser Schmetterlings-Projekt

Unsere Raupen haben zuerst in einem Becher mit Nahrung gelebt. Wir haben sie auf das Fensterbrett in den Gruppenraum gestellt, damit sie genug Licht bekamen. Erst waren sie sehr klein, aber nach einigen Tagen konnten wir beobachten, dass sie kräftig wuchsen. Wir konnten dann immer besser sehen, wie viele Beine und Haare sie haben.

Als sie dann richtig groß und dick gefressen waren, sind sie alle an den Becherdeckel gekrabbelt und haben begonnen, ein Gespinnstpolster zu spinnen und sich damit an den Deckel gehängt. Nun waren unsere Raupen zu Puppen geworden und lebten in ihrem Kokon.

Jetzt war es Zeit, dass sie umzogen. Deshalb legten wir den Deckel sehr vorsichtig in ein „Netzhaus“, dass viel größer war als der Becher und in dem sie genug Luft bekamen. Wenn wir jetzt nach ihnen sahen, mussten wir sehr leise sein, denn Puppen brauchen Ruhe zum Wachsen und dürfen nicht gestört werden. Aber manchmal zappelten sie richtig kräftig. Dann wussten wir, dass wir sie wohl doch gestört hatten und ließen sie schnell wieder in Ruhe.

Viele Tage mussten wir dann wieder warten, bis sich etwas bewegte: endlich fingen die Kokons an aufzuknacken und heraus schlüpften die Schmetterlinge. Das war ganz schön anstrengend für sie und nun mussten sie sich erstmal wieder ausruhen und ihre Flügel trocknen.

Doch nun konnten wir endlich sehen, wie unsere Schmetterlinge aussahen: ihre Flügel waren hell- und dunkelbraun und hatten viele Tupfen in weiß und orange und schwarz. Und wir haben jetzt auch erfahren, dass sie „Diestelfalter“ heißen.

Damit sich unsere Schmetterlinge in ihrem Haus wohl fühlten, legten wir ihnen frische Blätter und kleine Zweige hinein. Natürlich hatten unsere Schmetterlinge jetzt auch großen Hunger. Also versorgten wir sie mit frischem Obst und Zuckernektar. Es war toll zu beobachten, wie sie mit ihrem langen Rüssel davon gegessen und getrunken haben!

Nach ein paar Tagen wurde es aber Zeit, die Schmetterlinge frei zu lassen. Sie sollten ja die Welt entdecken, viele bunte Blüten finden und vielleicht auch einen anderen Schmetterling, mit dem sie eine Familie gründen können.

Wir haben ihr Haus behutsam mit auf unseren Spielplatz genommen und vorsichtig geöffnet. Nach und nach sind alle Schmetterlinge dann herausgekommen und haben ganz neugierig die ersten Flugversuche gewagt. Einige haben nochmal eine kleine Pause auf der Wiese oder dem Arm oder dem Schuh der Kinder gemacht. So konnten wir sie uns noch einmal ganz aus der Nähe ansehen, bis sie dann zu ihrem Flug in ihr neues Leben gestartet sind…

Für alle Kinder und Erzieher war der Besuch der Schmetterlinge eine interessante und sehr spannende Zeit und immer, wenn wir jetzt einen Schmetterling fliegen sehen, werden wir an unsere Distelfalter denken.